Gelbe Mamba

Nicht offener zweistufiger Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem offenen EU-weiten Bewerbungsverfahren

Hauptfokus beim Bildungscampus Salzburg Gnigl waren drei Themen:

1. Ein innovatives, integrales  pädagogisches Konzept für einen gemeinsamen Kindergarten/VS/Mittelschulcampus

2. Die spezielle städtebauliche Situation an einer stark verkehrsbelasteten Ausfallsstraße mit geschütztem 300 jährigem Baumbestand und Anschluss an den ebenso alten Gnigler Park

3. Ein durchgängiges ökologisches Konzept auf Plusenergieniveau als Pilotprojekt für den “smart district gnigl”

Es entstand daraus die „gelbe Mamba“, eine kammförmige Anlage nach einem dualen Prinzip mit halböffentlichen Nutzungen entlang der Straße und ruhigen Lernclustern zu einem äußerst großzügigen, strukturierten grünen Hof- und Parkbereich. Die „Mamba“, eine Abfolge unterschiedlicher Raumqualitäten an der Straße kann alle Möglichkeiten eines südorientierten Ensembles erlebbar machen: Starke Besonnung, Schattenbildung, ein Patio mit durch Vakuumröhrenkollektoren gefiltertem Licht, blauer Solar Ivy und geriffelte goldglänzende Oberflächen zur Stromproduktion, Zenitlicht in Malateliers, herrlichen Ausblick über Salzburg im „Kopf“ der Mamba.
Die Dachflächen – sorgfältig verschattungsfrei geplant – sind für die Produktion des gesamten Strombedarfes ausreichend.  Das Energiekonzept arbeitet mit einem saisonalen Erdspeicher mit Tiefenbohrungen als primärer Wärmequelle nach dem LOW Energiekonzept. Ein 25 m hoher 45 m³ Warmwasserpufferspeicher – gespeist durch die Vakuumröhrenkollektoren an der Fassade ist zentrales Element im Forum und dient den Kindern mit der rundumlaufenden Rutsche auch als Schnellverbindung über alle Geschosse.

  • Quick Facts

    • Status
      Wettbewerb
    • Zeitraum
      08/2012
    • Größe
      10.100 m² BGF
    • Ort
      Salzburg
    • Auslober
      SIG Stadt Salzburg Immobilien GmbH
  • Projektteam

    • Entwurf
      Ursula Schneider
    • MitarbeiterInnen
      Günter Hanninger, Eleonora Hartl, Veronika König, Monika Palosz
  • Fachplanung

    • TGA
      New Energy Consulting
    • Bauphysik
      IBO
    • Landschaftsarchitektur
      Schier OG
    • Verkehrsplanung
      Rosinak und Partner ZT GmbH
    • Plusenergieberechnung
      IBO
    •  
    • Grafiken und Pläne
      POS architekten
    • Rendering
      OLN

Jedes Jahr Neues entdecken

Mit seiner Weitläufigkeit und Vielgestaltigkeit bleibt das Gebäude die gesamte Kindergarten- und Volksschulzeit hinweg spannend: jedes Jahr können neue, altersgemäße Räume und Freiräume entdeckt werden.
Die Schullaufbahn wird zur Entdeckungsreise.

Sichtbarmachen von Energie

Die Energieproduktion an der Fassade ist ein showcase für zukünftige Energiefassaden (solar ivy-organische Photovoltaik, Vakuumröhrenwarmwasserkollektoren, Photovoltaik in Riffelform)

Aus Alt wird Neu

Ein klares Rückbaukonzept gibt es auch für die Nachnutzung und Verwertung des bestehenden Schulgebäudes aus den 30er Jahren: ein Teil der Mauern bleibt als abgesenkter Lern-/Werkhof und Gartenzimmer für Tier- und Pflanzenhaltung in Verwendung, für den Rest gibt es vielfältige Anwendungen als Sekundärbaustoff im Innen- und Außenraum.