Ein Schiff im Auwald
Offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb im Oberschwellenbereich, 1. Platz
Der Bildungscampus versteht sich als gesamtheitlich integrative ganztägige Bildungseinrichtung für Kinder von 0-10 Jahren (im Bereich der SoPäd bis16 Jahre), mit 33 Bildungsräumen. Je 6 dieser Bildungsräume sind in Gruppen in sogenannten Bibern (Bildungsbereichen) organisiert. Hier leben die Kleinsten (von 2 a-10 a) mit den Größeren zusammen, auch die Team- und Sozialräume der Pädagoginnen befinden sich jeweils innerhalb der Biber. Sport-, Therapie-, Kreativ-, und Speiseräume, Freiflächen und ein Veranstaltungssaal ergänzen das Angebot.
Das Grundstück befindet sich an der Siedlungskante im Bereich der ehemaligen Donauauen, entlang der Rappachgasse zog sich früher ein Donauarm.
Wie ein Schiff liegt der flache Baukörper im ehemaligen Auwald. Breite begrünte „Landungsbrücken“ verbinden es mit der bewaldeten “Uferzone“.
Die Kammtypologie schafft geschützte Außenräume und ein Verzahnen von Grün Raum und Gebäude.
Die geringe Geschossigkeit des Baukörpers entspricht dem kleinkindlichen Maßstab und einer möglichst geringen Lärmexpositur.
Der Bildungscampus ist ein Vorzeigeprojekt in Bezug auf Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien vor Ort. Wärme und Kältebedarf wird zur Gänze vor Ort durch Grundwasser, Erdwärmesonden und Photovoltaik gedeckt. Der Strombedarf ist teilweise gedeckt. Die Hälfte der Dachfläche steht noch zum Ausbau der Photovoltaik zur Verfügung, damit kann Plusenergiestandard annähernd erreicht werden.
Quick Facts
- Statusin Betrieb
- Zeitraum04/2019 – 08/2023
- Größe12.150 m² BGF
- Ort1110 Wien
- AuftraggeberStadt Wien, MA34/MA19
Leistungsumfang
- Generalplanung
Projektteam
- EntwurfMarco Macrelli, Ursula Schneider
- ProjektleitungThomas Huber / Max Ostermann
- MitarbeiterInnenRéka Debreczeni, Serap Kaya
Fachplanung
- TragwerksplanungKS Ingenieure
- TGAteamgmi
- BauphysikIBO
- BrandschutzplanungHoyer Brandschutz
- LichtplanungPokorny Lichtarchitektur
- Landschaftsarchitekturoutside< landschaftsarchitektur
- ElektrotechnikKubik Project
- Küchen PlanungIB Ronge Stria
- Turnsaal PlanungSportatelier Novak
- ModellModellwerkstatt Gerhard Stocker
- Renderingoln
- FotosPaul Sebesta / Drohnenfoto: PicMyPlace
Ab ins Freie!
Eine Perlenschnur von Spielnischen reiht sich an der Längsseite des Gebäudes auf und begleitet die Kinder auf ihrem Weg zu den ebenerdigen Spielbereichen im Süden.
Über drei „Landebrücken“ gelangt man unmittelbar in den ebenerdigen Garten. Die kurzen Wege ermöglichen den Kindern selbst kurze Pausen im Freien zu verbringen.
Durchblick und Gemeinsamkeit
Zonierung, Material und Farbe
Die Bildungsräume und Mufuzonen sind in Holzwänden und Holzböden mit den Farben Beige und Hellgrau gehalten, während die Kernzonen als „Grotten“ ausgebildet sind. Hier dominiert Stahlbeton und starkes Türkisblau und ein sandfarbener Fliesenboden. Auf diese Weise erfolgt eine klare Gliederung im Gebäude, die die Orientierung erleichtert.