Süssenbrunner Straße West, 3. Platz

Anonymer, nicht offener, zweistufiger Architektur- und landschaftsplanerischer Wettbewerb für fünf Bearbeitungsfelder westlich der Süßenbrunner Straße sowie zwei Parks

 

Die Bebauung jedes Bauplatzes wird durch variable Höhenstaffelung in Einzelhäuser geteilt. Dies verleiht dem gesamten Areal eine lockere, abwechslungsreiche Struktur, die sich nahtlos in die Kleinteiligkeit der umgebenden Bebauung einfügt.

Alle Haupteingangsbereiche sind als “grüne Nischen” ausgestaltet. Dabei bildet die rückspringende, gebäudehohe Begrünung einen vertikalen Rücken für die gegenüberliegenden Freiflächen.  Mit Erdkörpern, die vor den Treppenregalen angelegt sind, kann die bodengebundene Begrünung der Fassade optimal versorgt werden.

Die verschiedenen Dachebenen sind von leichten metallischen Konstruktionen – wie industriellen Raumboxen, Fluchttreppen, Geländer, PV – bevölkert. Im Zusammenspiel mit dem Licht – aber auch im übertragenen Sinne ergibt sich daraus ein changierendes, weithin sichtbares “Dachflimmern” – das natürliche Erkennungsmerkmal des Quartiers. Vor allem aber steht diese wertige Dachfläche allen Bewohnenden zur Verfügung.

  • Quick Facts

    • Status
      Wettbewerb
    • Zeitraum
      06/2022
    • Ort
      1220 Wien
    • Auslober
      Gemeinnützige Bau- u. Wohnungsgenossenschaft „Wien-Süd“ Genossenschaft mbH, Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft „Merkur“, Genossenschaft mbH Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft SIEDLUNGSUNION Genossenschaft mbH „Wiener Heim“ Wohnbaugesellschaft mbH
  • Projektteam

    • Entwurf
      Gabor Nagy, Ursula Schneider, RATAPLAN - Architektur ZT GmbH
    • MitarbeiterInnen
      Verena Kampusch, Roham Peirowfeiz, Serap Kaya, Anna Romanova
    • Projektpartner
      RATAPLAN - Architektur ZT GmbH
  • Fachplanung

    • Landschaftsarchitektur
      outside landschaftsarchitektur
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    • Modell
      Mattweiss Architekturmodellbau

Treppenregal mit Fahrrad- und Kinderwagenboxen

Das Treppenregal fungiert als erweiterter Eingangsbereich und zentraler Kommunikationsort. In allen Geschossen sind außerhalb der thermischen Hülle, Raumboxen für Fahrräder und Kinderwägen eingeschoben, die somit wohnungsnah verfügbar sind. Vor den Boxen ist außerdem eine vollflächige Begrünung angeordnet, die die Zäsur im Gesamtbaukörper unterstreicht und so ein weiteres natürliches Erkennungsmerkmal des Quartieres schafft.

Aneignungsräume

An den Enden der Erschließungsflächen und an den Fluchttreppenhäusern sind doppelt hohe Aneigungsräumevorgesehen. Die Nutzung dieser Flächen ist flexibel: Ihr Zweck kann nach den Anforderungen der Bewohnenden, in einem soziologisch begleiteten Prozess gemeinsam mit ihnen erarbeitet werden. Die Genossenschaften könnten sie aber auch als Nicht-Wohn-Nutzung, zB. zum Arbeiten, oder Wohnungszugeordnet fix vermieten.

Flexibilität

Die Struktur mit wenigen Tragenden Elementen wird größtenteils in Trockenbaubauweise ausgebaut, auch die Wohnungstrennwänden zwischen den Wohnungen oder zum Gang. Dies gewährleistet eine hohe flexibilität auch weit in der Zukunft, Ziel muss sein, das Gebäude auch in 50 Jahren weitgehend an geänderte Bedingungen anpassen zu können.